Köderfisch – der Klassiker
Viele kennen den Köderfisch nur als Köder beim Ansitzangeln auf Raubfische.
Der Köderfisch ist aber auch ein extrem fängiger Köder beim Spinnangeln.
Dadurch, dass ein echter Köderfisch nicht nur so aussieht wie die Beute des Räubers sondern auch so riecht wie es der Zielfisch gewohnt ist, erweckt dieser Köder weniger Misstrauen beim Räuber als es Kunstköder würden.
Beim Ansitzangeln ist der Köderfisch ein bewährter Köder auf Zander, Hecht, Wels und auch auf Aal.
Köderfisch Schleppen
Vom Schleppfischen haben die Meisten schonmal etwas gehört oder selbst gemacht.
Schleppfischen beschreibt im Prinzip nur das hinterherziehen des Köders hinterm Boot.
Ob das Boot von Hand gerudert wird, oder mit einem Motor angetrieben wird, ist grundsätzlich egal. Der Antrieb von Hand erzeugt va. bei seichten Gewässern eine geringere Scheuchwirkung als beim Antrieb mit einem Verbrennungsmotor.
Das Schleppen ist jedoch nicht überall erlaubt! Macht euch vorher an eurem Gewässer schlau, was ihr dürft und was evtl. nicht.
Köderfische lassen sich auch auswerfen
Viele werden den Kopf schütteln wenn ihr erzählt, ihr wollt mit Köderfischen auf Raubfische Spinnangeln. Etliche denken, dass der Köder nicht lange am Haken hält oder sich im Wasser unnatürlich bewegt.
Mit ein paar Tricks und Infos bekommt ihr genau dies in den Griff, sodass ihr erfolgreich eurem Zielfisch durch Spinnangeln mit dem Köderfisch nachstellen könnt.
Das wichtigste in Kürze:
- Wähle den Köderfisch nach den vorkommenden Beutefischen aus
- frische Köderfische sind besser als tiefgefroren
- die Montage entscheidet wie dein Köder im Wasser reagiert
Wahl des richtigen Köderfisches
Bei der Wahl des Köderfisches solltest du dich immer an den vorhandenen Beutefischen in deinem Gewässer orientieren. Angelst du an einem Gewässer mit vielen Rotaugen, solltest wählst du am besten auch ein Rotauge als Köderfisch. Sollten in deinem Gewässer jedoch viele kleine Barsche vorkommen, sind diese der Köder deiner Wahl.
Wenn du deinen Köderfisch frisch am Wasser fängst, an dem du später auch Angeln möchtest, hast du die besten Voraussetzungen den Angeltag erfolgreich zu beenden.
Tiefgekühlte Köderfische sollten nur deine 2. Wahl sein, wenn du z.B. keine Zeit zum kurzfristigen Fangen der Fische hattest.
Durch das Einfrieren und Auftauen werden die Fische sehr weich und halten daher nur noch mit speziellen Montagen gut am Haken.
TIPP:
Grundeln kommen mittlerweile in vielen Gewässern vor und eignen sich aufgrund ihrer Stabilität sehr gut zum Spinnangeln.
Köderführung – erwecke deinen Köder zum Leben
Der große Vorteil beim Spinnangeln mit dem Köderfisch ist, du brauchst dir keine Gedanken machen, ob der Räuber deinen Köder als Beute ansieht.
Dein Köder entspricht nämlich nicht nur optisch genau seiner Beute, sondern riecht auch genauso, da es ja seine Beute ist.
Um den richtigen Reiz durch Bewegung des Köders bei den Räubern zu setzen, ist beim Spinnangeln mit dem Köderfisch der Angler gefragt. Dem Führen des Köders sind hier mit ein wenig Übung kaum Grenzen gesetzt.
Durch einfaches Auswerfen und wieder Einholen hat der Köder noch keine wirklich anziehende Bewegung, diese erreicht der Fisch erst durch leichtes Zupfen mit der Rutenspitze. Dadurch bekommt das Köderfischchen eine taumelnde Bewegung und imitiert einen kranken Fisch.
Die andere Methode ist, den Fisch auf den Grund absinken zu lassen (falls euer Köfi nicht untergeht, zerstecht einfach die Schwimmblase 😉 ) und dann holt ihr mit kurzen Zupf- und Kurbelbewegungen den Fisch immer ein Stück vom Grund hoch und lasst ihn im Anschluss wieder absinken.
Orientiert euch an der Angeltiefe und den Angelplätzen immer dort, wo ihr euren Zielfisch vermutet.
Welche Montage?
Da der Köderfisch im Vergleich zu Kunstködern ziemlich empfindlich ist und oftmals nicht viele Würfe am Haken bleiben würde, wenn man ihn so montiert wie beim Ansitzangeln, ist die richtige Montage beim Spinnangeln wichtig.
Die Offset Montage:
Die simpelste Montage ist, mit einem (Offset-) Haken den Köderfisch am Maulende einhängen. Wichtig hierbei ist, dass der Haken nicht nur in der Unterlippe hängt, sondern durch die Knochendecke am Kopf gestochen wird. Hier hat der Haken genügend halt um auch mehrere Würfe zu überstehen. Zusätzliche Sicherheit bringt hier ein Sichern des Hakens mit einem Gummistopper.

TIPP:
Bei der Verwendung von größeren Köderfischen empfiehlt sich die Verwendung eines zusätzlichen Hakens an der Afterflosse bzw. Schwanz des Köders.
Fireball- / Jigkopf – Montage:
Die Jig-Kopf-Montage ähnelt der Offset Montage sehr, jedoch wird anstatt eines Offset Hakens ein Bleikopf verwendet.
Die Fireball Montage ähnelt sehr der Montage mit Jigkopf, jedoch ist bei der Fireball Montage der Abgang des Vorfaches vom Bleikopf, 90° versetzt zur Richtung des Hakens.
Aufgrund des 90° Winkels des Köders zum Vorfach, eignet sich diese Montage jedoch nicht zum Werfen, sondern nur zum Vertikalangeln vom Boot.
Durch die zusätzlichen Gewichte, kann der Köder schneller auf den Gewässergrund abgelassen werden und der Köderfisch lässt sich wie ein Gummifisch LINK ZUM BLOGBEITRAG ohne besonderer Schwanzform führen.
Montage mit System:
Um den Halt des Köderfisches an der Montage zu verbessern und um auch die Möglichkeit zu haben, aufgetaute Fische zu verwenden, gibt es von vielen verschiedenen Angelfirmen Systeme zur Köderfischmontage.
Die Montagesysteme funktionieren alle relativ ähnlich.
An den Systemen befindet sich eine zusätzliche Möglichkeit, den Fisch zu sichern. Meist erfolgt dies mit einer Drahtkonstruktion die dem Fisch ins Maul geschoben wird, oder einer Feder, die in das Gewebe des Köfis geschraubt wird.
Diese Systeme ermöglichen mit den Köderfischen weitere Würfe und der Köder muss seltener gewechselt werden.
TIPP:
Um den Köder schneller in die Tiefe sinken zu lassen, befestigt einfach ein zusätzliches Blei am Kopf des Köfis bzw. am Wirbel, in den ihr den Haken einhängt.
Mach den Köderfisch zum Wobbler:
Wobbler zeichnen sich vor allem durch die vorhandene Tauchschaufel aus. Diese ermöglicht es den schwimmenden Köderfisch, durch Zug an der Rute bzw. Kurbelbewegungen an der Rolle, unter Wasser zu ziehen und so den Köder in einer anderen Tiefe anzubieten.
Hierzu gibt es z.B. von der Firma “WIKAM” ein System mit dem sich eine Tauchschaufel und gleichzeitig mehrere Haken am Köderfisch befestigen lassen.
Dies macht das Angeln mit einem toten Köderfisch noch flexibler.
Die Montage ist erst mit dem richtigen Vorfach komplett
Zur richtigen Montage gehört natürlich auch die Auswahl des richtigen Vorfaches, sieh dir dazu am besten unseren Beitrag zum Vorfach beim Spinnfischen an 😉
Auch auf Wels funktioniert diese Art des Spinnfischens
Beim Nachstellen der Welse hat sich das Fireball – Rig als sehr einfach, zuverlässig und fängig herausgestellt.
Das verwenden von schweren Bleiköpfen lässt den Köder schnell absinken und bei richtiger Montage kann beim Schleppen hier sehr gut der Köder waagerecht hinter dem Boot hergezogen werden.
TIPP:
Kommen in dem Gewässer viele Grundeln vor, versucht es doch einmal mit einer oder mehreren Grundeln als Köder. Die Firma “Black Cat” hat für dafür extra ein Vorfach entwickelt. Es ist unter dem Namen “Goby Rig” erhältlich und bietet eine einfache Möglichkeit, mehrere Grundeln oder andere Kleinfische am Vorfach anzubieten.