Spinner – der Klassiker unter den Kunstködern

Der Spinner ist wie der Blinker ein Klassiker beim Kunstköderangeln.

Durch sein unscheinbares Aussehen sind die Spinner in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten, jedoch fängt dieser Köder immer noch seine Fische.

Egal ob kleiner Barsch oder großer Hecht, alle Raubfische lassen sich mit dem kleinen Köder und seinem Metall-Plättchen überlisten.

Warum ist der Spinner erfolgreich?

Den Spinner zeichnet das kleine, gebogene Metallplättchen aus. Dieses Stück Metall dreht sich beim Einkurbeln unter Wasser und erzeugt so durchgängig eine starke Druckwelle. Mit dieser Druckwelle wird der Köder von den Fischen mit ihrem Seitenlinienorgan wahrgenommen. Dadurch funktioniert der Köder auch optimal an dunklen Tagen oder im trüben Wasser.

Das wichtigste in Kürze

  • Achte auf die richtige Farbe und Form der Spinner
  • Überlege WO dein Zielfisch steht – Ufer, Mittelwasser, Grund
  • Das richtige Vorfach kann entscheiden

Worauf Du bei den Spinnern achten solltest

Die richtige Form und Größe

Der Erfolg der Spinner liegt weniger an deren optischen Erscheinung, sondern an der Druckerzeugung unter Wasser.

Umso größer das Spinnerblatt ist, umso größer ist die Druckwelle des Köders.

TIPP:
Dem Spinner sollte man immer einen Karabinerwirbel vorschalten, um die Drehbewegung des Köders von der Schnur zu entkoppeln. Andernfalls erhält man einen unerwünschten Drall in der Schnur, der zu unschönen Verwicklungen und Knotenbildung führen kann.

Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich nach:

  • Größe
  • Farbe und Muster
  • evtl. zusätzlichen Reizen

Jede Variation der Länge oder der Form sorgt für das individuelle Laufverhalten des Köders. Allerding ist das Laufverhalten auch abhängig, von der Führung des Köders durch den Angler.

Bei Angeln mit dem Spinner gibt es zwei Grundregeln:

  1. Je größer das Spinnerblatt ist, umso größer ist die erzeugte Druckwelle
  2. Je höher die Einholgeschwindigkeit ist, desto näher an der Wasseroberfläche wird der Köder geführt.

Wie überall gibt es jedoch auch hier Ausnahmen, va. wenn die Spinner mit zusätzlichen Gummifischen (sog. Trailer) oder Silikonfransen bestückt werden. 

Am besten wird der Spinner in klarem Wasser getestet, so erhält man ein Gefühl für den Köder und wie das Verhalten unter Wasser bei unterschiedlicher Köderführung ist.

Aufbau der Spinner

Spinner bestehen aus einer Hauptachse, aus einem festen Stück Metalldraht. 

Auf dieser Hauptachse befindet sich ein drehbarer Bügel an welchem das Spinnerblatt befestigt ist.

Unterhalb sitzt noch ein Abstandhalter, der das Gewicht des Köders und den Abstand des Spinnerblattes zum Haken bestimmt. Dieser Abstandhalter kann aus Metall, Glas-/Kunststoffperlen oder aus einer Kombination bestehen.

Am Ende des Köders ist der Haken (meist ein Drilling) befestigt.

Größenangaben der Spinner

Bei der Größe sind keine Wünsche offen. Anders als bei den Hakengrößen, ist die Größenangabe bei Spinnern logisch aufgebaut. Eine kleine Zahl steht für einen kleinen Köder, wohingegen eine große Zahl ein großes Modell bezeichnet.

Barschspinner sind meist relativ klein, wohingegen Welsspinner meist sehr groß sind. 

Hinsichtlich der Größe solltet ihr auf die Jahreszeit und die Größe des Zielfisches achten. Viele Räuber wie bspw. der Hecht sind vor allem in den kälteren Monaten mit recht großen Ködern besser zu überlisten. 

TIPP:
Allerdings ist die Größe sehr nach eigen belieben zu wählen. Ich orientiere mich hinsichtlich der Größe der Spinner oftmals an der Größe des zu imitierenden Fisches.

Ich verwende für Forellen und Barsche die Größen 0-2, für Zander 3-5 und zum Hechtangeln die Größen 4-6.

Farbwahl bei Spinner

Farben und Verzierungen sind bei Spinnern oft der bissentscheidende Faktor. Grundsätzlich sind auch hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die ganze Farbpalette ist bei Spinnern vorstellbar aber auch fängig. Ihr solltet euch entscheiden ob

  • Auffällige kontraste (rot/weis, Schwarz/Gelb)
  • diverse Schokker (knallig Pink oder sogar mit Glitzerfolie)
  • Metallisch (Silber/Chrom oder Gold/Messing)

Viele Angler vertrauen auf gewisse Farben. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass es nicht jede Farbe in jedem Gewässer gleich funktioniert. Oftmals sind auffällige Köder in einem Gewässer sehr erfolgreich. Derselbe Köder kann aber in einem anderen Gewässer eine komplette Fehlentscheidung sein.

TIPP:
Falls ihr an neue Gewässer kommt probiert es am besten einfach mit den Klassikern wie Chrom oder Neon-Grün (z.B. “Mepps Agila Fluo”). Mit der Zeit bekommt ihr ein Gefühl dafür.

Die Firma “Mepps” ist einer der bekanntesten Hersteller für Spinner und hat für jede Situation den passenden Köder im Programm

Bei Spinnern spielen auch die Verzierungen und besondere Highlights eine wichtige Rolle. Egal ob spezielles Dekor mit Glitzerfolie, diversen Markierungen oder zusätzliche Fransen über dem Haken.

Folgende Highlights können zu mehr Bissen bzw. Attacken führen:

  • Verzierungen in der Nähe des Hakens sorgen für einen Fixierungspunkt bei den Räubern, während seines Angriffs.
  • Rote Striemen oder Flecken imitieren einen verwundeten Fisch
  • Große Glitzerflächen reflektieren bei Sonneneinstrahlung und stellen einen schönen Fixierungspunkt dar.

TIPP:
Achtet bei Spinnern auf UV-Farben. bzw. UV Highlights. Diese sorgen oftmals für einen besonderen Kick und sind je nach Lichteinstrahlung besonders gut zu sehen. Sind jedoch noch nicht soweit verbreitet, sodass euer Zielfisch noch kein Misstrauen schöpfen kann.

Was ist der richtige Haken für Spinner?

Spinner sind meist mit Drillingen am hinteren Ende ausgestattet. Bei manchen Spinnern wird dieser auch noch mit kleinen Federn verziert. Drillinge sorgen für einen meist sicheren Fang aufgrund der Vielzahl der Haken. Allerdings sind diese Haken nicht sonderlich Fisch schonend, da viele Räuber sehr massiv verletzt werden oder gar an den Verletzungen verenden. 

Barsche saugen ihre Beute häufig ein. Wird deren Maul mit dem Haken stark verletzt bzw. eingerissen, sorgt dies für größere “Löcher” in der Fischhaut im Maul. Daher rüsten wir unsere Spinner auf Einzelhaken um. Daher wird auch in diesem Beitrag nicht weiter auf Drillinge eingegangen.

Einzelhaken haben diverse Vorteile und Nachteile:

Vorteile:
  • Fisch wird kaum verletzt
  • Hänger am Gewässer sind leichter zu lösen
  • Haken sind aus dem Maul leichter zu entfernen
  • Fehlattacken ohne den Haken gespürt zu haben führen oft zu erneuter Attacke
  • Meist baumelt ein Drilling lose herum welcher häufig im Finger landet oder im Kescher
Nachteile:
  • Mehr Fehlbisse als mit Drilling, da nur ein Haken sich in dem Fischmaul verfangen kann

Wenn ihr auf Einzelhaken umrüstet achtet darauf, wie sich nach dem Hakentausch der Köder verhält, da ein Einzelhaken leichter ist als ein Drilling in der gleichen Größe.

TIPP:
Für kleine Spinner könnt ihr z.B. die Gamakatsu LS-3423 Haken der Größe 4 verwenden. Bei größeren Ködern könnt Ihr je nachdem auf Größe 2, 1 oder 1/0 umrüsten.

Als groben Richtwert könnt ihr den mitgelieferten Haken verwenden.

Wie führt man einen Spinner richtig

Achte auf das Einholen. Je nach Köder solltest du auch richtig einkurbeln
Anders als z.B. beim Angeln mit dem Gummifisch, ändern man die Einholgeschwindigkeit des Köders nicht sonderlich. Da der Spinner nur bei optimaler Geschwindigkeit den bestmöglich Reiz auslöst. Die Einholgeschwindigkeit testet man am besten vor Angelbeginn an einer Stelle mit klarem Wasser. 

Wenn der Köder beim Einholen kräftig Druck an der Schnur bzw. in der Rute auslöst, ist die ideale Geschwindigkeit gefunden.

Keine Sorge – Auch als Anfänger sieht man sofort ob der Köder richtig läuft oder nicht.

TIPP:
Spinner können im Normalfall nur Oberflächennah geführt werden, möchte man jedoch tiefere Wasserschichten beangeln, gibt es auf dem Markt spezielle Spinner mit Bleikopf.